Matriarchat - was ist das eigentlich genau?

Vortrag und Workshop
Ort: Kreml Kulturhaus
Beginn: , 21. 2017 14:00
Ende: , 21. 2017 21:00

Für FRAUEN und MÄNNER

Foto rechts: Figurinen aus der Cucuteni-Kultur, 4800 - 3000 v. Chr., Fundorte: Rumänien
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Gedanken

Offensichtlich war die ursprüngliche Gesellschaftsform der Menschen matriarchal. Darauf lassen zahlreiche Funde aus der Jung- und Altsteinzeit sowie aus der Bronzezeit schließen. Matriarchal bedeutet: die Mutter steht im Zentrum der Gesellschaft.
In einem Matriarchat ist es unvorstellbar, dass Mütter mit kleinen Kindern an den Rand der Gesellschaft gedrängt und in die Verarmung gezwungen werden. Ebenso unvorstellbar ist es, dass Kinder gezwungen sind in Kinderkrippen und Horte zu gehen, damit ihre Eltern arbeiten können. Auch ist es den in Matriarchaten lebenden Frauen und Männern völlig unverständlich, dass Alte verarmen und in Heimen untergebracht werden müssen.
Wie konnte es eigentlich zu dieser sozialen Schieflage kommen?
Was können wir tun, um ein Umdenken einzuleiten aus dem ein Um-Handeln folgt?

Kurzbeschreibung

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

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Dozentin:
Birgit Weidmann, Künstlerin, Autorin

Veranstaltungsort:  
Kreml Kulturhaus, Burgschwalbacher Str. 8, 65623 Hahnstätten/Zollhaus
www.kreml-kulturhaus.de -  Zur Veranstaltung im kreml

Anfahrt: www.kreml-kulturhaus.de/sofindensieuns.html

Kursgebühr:
10,15, 18 €, je nach Einkommen, Selbsteinschätzung
Der Preis kann so gering gehalten werden, da die Veranstaltung vom Land Rheinland Pfalz gefördert wird.

Verpflegung:
Getränke sind käufich zu erwerben, Wasser und Tee ist frei, Essen bitte mitbringen.

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Ich freuen mich auf Euch und auf eine gemeinsame spannende Forschungsreise zu der Grundfrage:

Was hat die Beschäftigung mit einer so alten Geschellschaftsform für uns heute für eine politische und spirituelle Relevanz?

Herzliche Grüße

Birgit

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Inhalte, Anliegen und Ziel:
Unsere Kultur ist patriarchal geprägt. Daraus folgt, dass die männlichen Leitbilder immer noch eine viel stärkere Durchsetzungskraft besitzen als die weiblichen. Noch immer kennen wir alle einen obersten, ersten Gott, der eindeutig männlich gedacht und gefühlt wird. Noch immer gilt in vielen Familien der Vater als das Oberhaupt der Familie, noch immer ist unser Denken und unsere Organisationsstruktur in Kommunikation und Institution/Wirtschaft/Politik stark linear-hierarchisch oder pyramidal-hierarchisch und autoritär geprägt. Eine andere Form ist für uns noch immer nicht denkbar oder vorstellbar.

Ein weit verbreitetes  Missverständnis besteht in der Annahme und Behauptung - das Matriarchat sei das Gegenteil vom Patriarchat. Daraus wird gefolgert: "Wer will denn von Frauen beherrscht werden? Die sind ja noch schlimmer als die Männer, oder mindestens nicht besser!" Heute setzen sich zwar immer mehr Frauen in Positionen mit leitenden Aufgaben durch, allerdings nutzen diese Frauen meist die Methoden des Patriarchats um aufzusteigen, Anerkennung zu erlangen und um zu leiten oder herrschen. Sie besinnen sich noch nicht auf ihre femininen, matriarchalen Wurzeln, die die wenigsten überhaupt kennen.

Doch der Gedankengang ist in sich komplett falsch, denn das Matriarchat ist nicht das Gegenteil vom Patriarchat, sondern seine Vorläuferkultur. Das Patriarchat hat sich aus dem Matriarchat entwickelt, und es schaut so aus, als ob das Patriarchat eine Verwahrlosung des Matriarchats ist, da den Frauen überall ihre traditionellen Aufgaben entzogen wurden. Traditionell im Matriarchat sind die Frauen die Hüterinnen des Landes und des Altars und damit der Sorge für das leibliche Wohl sowohl der Natur, der Umwelt als auch der Körper aller Lebewesen inklusive der menschlichen Sexualität  - und für die Sorge des spirituellen Wohl ebenfalls für alle(s). Die Umweltzerstörung ist also genau genommen eine Verwahrlosungserscheinung, ebenso alle Religionskriege und alle  entwürdigenden sexuell-perversen Praktiken. Das alles entstand aus der Demontage der Frauen, insbesondere der unterweisenden Mütter und Großmütter!

Auch Männer hatten im Matriarchat eine ganz andere Rolle inne als heute. Das ist schon allein in der Spiritualität zu beobachten. Männer waren keine Priester von Gott oder Göttern, sondern von der Großen Göttin! Die Götter, zu denen sie beteten, waren die Söhne der Großen Göttin oder bessr der Magna Mater, denn es gab unter den Göttinnen eine Trinität, ähnlich wie wir sie aus der christlichen Kirche kennen.
Ein Zölibat gab es für Männer auch nicht. Auch kein Schimpfwort "Muttersöhnchen". Alle Männer verstanden sich als Muttersöhne - und darauf waren sie sehr stolz.

Die Einigkeit unter den Frauen wurde in Europa systematisch gestört, ganz besonders durch die erfolterten Denunziationspraktiken während der Frauen-als-Hexen-Verbrennungen, deren Hochphase noch keine 400 Jahre her ist.

Die Toleranz unter Religionsgruppen wurde ebenfalls empfindlich gestört, und zwar durch die Ketzerverfolgungen und die Verfolgung von Häretikern beiderlei Geschlechts. Angefangen hat das mit der Heidenverfolgung durch die Christen. Diese wiederum war (anfangs) ein hlfreiches Politikum für das römische Imperium zur Sicherung ihrer Grenzen vor allem gegen die Germanen.

Um die Weiblichkeit zu heilen - um ihre Wertigkeit und ihre Bedeutung zu erkennen und sich diese dann auch nehmen - ist ein Blick auf die feminine Geschichte und Kultur erforderlich. Sie ist verschüttet aber nicht verloren. Dahin wollen wir schauen.

Um die Männlichkeit zu heilen, um ihre Konkurrenz-, Kampf- und Kriegsbereitschaft zu lindern und ihre Angst Schwäche zu zeigen und sich eine Blöße zu geben, ist ebenfalls der Blick in die Geschichte notwendig. Auch der Mann wird im Patriarchat unterdrückt - seien wir ehrlich! - er wird als Soldat an der Front der Kriege zwischen den HERREN verheizt, als Gottes Kämpfer oder Kämpfer/Held menschlicher Herrscher.